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Im Dosha-Flow durch den weiblichen Zyklus

Weißt du eigentlich genau, wann was während deines Zyklus passiert? Und warum du an manchen Tagen total energiegeladen bist, an anderen die Sehnsucht nach Rückzug und Geborgenheit hast und wieder an anderen leicht zornig wirst? Schätzt du deine Regel oder findest du sie lästig? Hast du das Gefühl, jeden Tag gleich leistungsfähig sein zu müssen oder darfst du deinem Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe auch mal nachgeben?

Ich finde das ayurvedische Verständnis des Zyklus sehr leicht nachvollziehbar und mir hat es gut geholfen, im „Flow mit den Doshas“ durch den Zyklus zu segeln statt dagegen anzukämpfen. Gerne führe ich euch durch den weiblichen Zyklus.

 

Wenn du zu den Frauen gehörst, die ihre Regelblutung als Teil des unglaublichen Wunderwerks des weiblichen Körpers annehmen können, hast du schon viel von deiner Weiblichkeit entdeckt und lebst wahrscheinlich im Einklang mit ihr. Du kannst die Blutung als Pitta- (Hitze) und Ama- (Schlacken)-Ausleitung verstehen, die dir monatlich die Chance zur Reinigung gibt.

Erste Phase = Blutung – Vata dominiert

Während der ersten Woche des Zyklus herrscht Vata vor, d.h. wir sind spontan, kreativ, flexibel, leicht, beweglich, kommunikativ und innovativ. Nehmen wir uns allerdings zu viel vor und steigt der Stress zu stark an, schlafen wir schlecht, es wird uns kalt und wir sind unausgeglichen. Es kann auch zu Krämpfen und zu starken Blutungen kommen.

Senken können wir unser Vata vorsichtig, indem wir regelmäßig warm und frisch gekocht essen, den Tag + Nacht-Rhythmus regelmäßig gestalten und bewusste Entspannungsphasen einlegen. Weitere Tipps zur Vata-Senkung findest du

hier: https://www.corneliapessenlehner.at/was-wir-tun-koennen-um-unser-vata-im-winter-zu-senken/

 

Zweite Phase = nächster Follikel reift heran – Kapha

Noch während der Blutung reift schon der nächste Follikel heran und kündigt die Kapha-Phase an, die sich in Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung und Gewebevermehrung bemerkbar machen kann. Als ich das verstanden habe und mich beobachtet habe, war ich total entspannt, dass in dieser Zeit mein Gürtel ein Loch weiter gestellt werden muss. In dieser Phase ist das sexuelle Verlangen am stärksten, genauso wie die Fruchtbarkeit. 

Frauen in dieser Phase sind stabil, stark und belastbar. Eine Zyklusdauer von 28 – 32 Tagen ist daher optimal für unsere Stabilität, weil dadurch die Kapha-Phase länger ist, die uns erdet. Ein Übermaß an Kapha bewirkt jedoch pessimistische Gedanken, Depressionen und ein übermäßiges Schlafbedürfnis. Wie du ein zu hohes Kapha senken kannst, findest du hier: https://www.corneliapessenlehner.at/entgiften-entschlacken-abnehmen-–-gewusst-wann/

 

Dritte Phase = Eisprung - Pitta

In der Zyklusmitte, zum Eisprung also, herrscht Pitta vor, was sich in großer Tatkraft, Durchsetzungsvermögen und Zielgerichtetheit bemerkbar macht. Unangenehmes wird schnell und effizient erledigt. Wir verfügen über Charisma und Ausstrahlung. Zu viel Pitta führt allerdings zu Gefühlsschwankungen, die sich in Zorn und Aggression äußern können, und Säureproblematiken, die sich in unreiner Haut, Gastritis oder Sodbrennen bemerkbar machen können. Mehr Tipps zur Pitta-Senkung findest du hier: https://www.corneliapessenlehner.at/2017/05/30/warum-es-uns-tut-gut-unser-pitta-hitze-im-sommer-zu-senken/

 

Hin zur nächsten Blutung wird wieder Vata stark, Progesteron wird ausgeschüttet. Wir richten unsere Aufmerksamkeit nach innen. Es ist eine wichtige Zeit für innere Einkehr und Rückzug. Gefühle und Themen, die auftauchen, sollen angenommen und betrachtet werden statt sie zu unterdrücken oder wegzuschieben.

 

Es ist wichtig, diese Phasen zu kennen und zu erkennen, wann welches Dosha vorherrscht. Ist dir noch nie aufgefallen, dass du vor dem Eisprung zunimmst? Oder dass du während des Eisprungs zwar viel weiterbringst und sehr tatkräftig bist, aber eben auch schnell gereizt reagierst? Immer zu versuchen, gleich leistungsfähig zu sein und seinen Zyklus/die Regel zu ignorieren, kann ganz schön anstrengend sein und mit ein Grund, warum es so viele verschiedene Menstruationsbeschwerden gibt: zu schwache bis ausbleibende Blutung, zu starke Blutung, starke Krämpfe und Schmerzen, zu kurze Abstände, zu lange dauernde Blutung etc. Natürlich können Erkrankungen wie Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, Diabetes, Leber- und Nierenerkrankungen oder auch Leistungssport, Über- oder Unterernährung etc. die Ursache dieser Beschwerden sein, oft ist es aber ein Spiegelbild der Psyche, die unter Stress, Konflikten in der Partnerschaft und im Liebesleben oder auch einem unerfüllten Kinderwunsch leidet.

 

Was kannst du also tun?

 

  • Zuerst solltest du wahrnehmen, dass du nicht 28 Tage lang gleich funktionierst. Vor allem in den Tagen vor der Blutung solltest du achtsam mit deiner Energie umgehen!
  • Deine Ernährung sollte regelmäßig, ausreichend feucht und ölig, warm und leicht verdaulich sein.
  • Dein Schlaf sollte ausreichend sein und vor Mitternacht beginnen. 22 - 6 Uhr wäre eine sehr Vata-freundliche Schlafenszeit, die dir Ruhe und Ausgeglichenheit schenkt.
  • Dein Sexualverhalten vor der Regel sollte liebevoll, einfühlsam und zärtlich sein.
  • Gönne dir monatlich einen Tag zur Entfaltung deiner Weiblichkeit und erlaube dir, bestimmte Aufgaben an diesem Tag NICHT auszuführen.
  • Nimm dir Zeit, dich selbst zu massieren und spüre dich, statt zu denken und zu funktionieren. Besonders empfehle ich da eine Abhyanga (Ganzkörper-Ölmassage) mit warmem Öl. Diese tut unheimlich gut, löst und regeneriert mit einer tiefen, entspannenden Wirkung. Du kannst dich einerseits selbst massieren, andererseits zu einer guten Ayurveda-Masseurin  gehen. Probier doch mal Miriam Delies in Sattledt oder Salzburg aus - sehr empfehlenswert!
  • Wenn wir schon bei den Ölen sind, gebe ich gleich wieder den Hinweis auf die herrlichen Aromaöle, die uns die Natur zur Verfügung stellt.
    Rose wirkt direkt auf das Herzchakra, hilft bei Traurigkeit oder Schlaflosigkeit.
    Lavendel wirkt beruhigend und reinigend bei Stress, Schlafstörungen und Nervosität.
    Jasmin hilft bei nervöser Erschöpfung.
    Wie immer der Hinweis auf das Aroma-Atelier von Edith Sulzbacher, in dem ihr die Young Living Öle bekommt.
  • Nimm dir Zeit mit deinen Freundinnen und tausche dich aus. Hol dir Tipps von ihnen statt diese zu googlen. Macht euch Mut, zu euren Körpern zu stehen, mit ihnen zufrieden zu sein und in ihnen gesund leben zu wollen, statt retuschierten Bildern in Magazinen nachzueifern und die 17. Diät zu versuchen.
  • Auch Nahrungsergänzungen können sehr hilfreich sein:
    Shatavari ist im Ayurveda DAS Kraut für die Frau. Es beruhigt Vata und Pitta und unterstützt bei Erschöpfung.
    Brahmi ist ein Kraut, das mental positiv wirkt und daher in Stresszeiten verwendet wird. Außerdem reduziert es Vata.
    Amalaki hält Frauen im Alterungsprozess gesund, verjüngt und regeneriert. Ihre kühlende Wirkung hilft uns in den Wechseljahren und auch bei schmerzhaften Blutungen.
    Ashwagandha wirkt stärkend, schlaffördernd, stresslindernd und fruchtbarkeitsfördernd. Es heißt nicht umsonst "Kraft von 1000 Pferden". :-)

 

Ich bin gespannt, was du von diesen Tipps umsetzt und ob dir die ayurvedische Kenntnis des weiblichen Zyklus hilft, dich im Flow mit deinen Doshas zu bewegen. Ich freue mich auf dein Feedback.

 

Herzlichst,

deine Cornelia Pessenlehner

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Kommentare: 1
  • #1

    Daniela Edlinger (Mittwoch, 01 Mai 2019 19:01)

    Liebe Cornelia, wiedermal hast du es geschafft much zu begeistern! Tolle Zusammenfassung und alles dabei was frau braucht!