· 

Lebe dein Leben oder lebe in Sicherheit. Beides geht nicht.

Vielleicht kommt dir ja folgende Situation oder eine ähnliche bekannt vor?

 

Du erfährst am Abend, dass deine Frau mit den beiden Kindern in einem Fluss schwimmen war, flippst fast aus vor Sorge und machst ihr Vorwürfe, weil man deiner Meinung nach prinzipiell nicht in einen Fluss schwimmen geht und das auf jeden Fall viel zu gefährlich wäre. Du übersiehst aber, dass sie noch zwei Erwachsene dabei hatte, die Kinder immer stromaufwärts von ihr im Wasser waren, die Strömung nicht stark und der Fluss nicht tief war. Außerdem können beide Kinder ausgezeichnet schwimmen. 

 

Wenn dir folgende Gedanken bekannt vorkommen, dann wäre es gut, wenn du dich mit dem stressverschärfenden Gedankenmuster sei vorsichtig auseinandersetzt:

  • Es ist entsetzlich, wenn etwas nicht so läuft, wie ich will oder geplant habe.
  • Es ist wichtig, dass ich alles unter Kontrolle habe.
  • Bei Entscheidungen muss ich mir 100% sicher sein.
  • Ich muss ständig daran denken, was alles passieren könnte.
  • Es ist ganz fürchterlich, wenn ich nicht weiß, was auf mich zukommt.

Menschen, die vom Gedankenmuster „Sei vorsichtig geleitet werden, versuchen um jeden Preis unnötige Risiken zu vermeiden. Sie haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle und den starken Wunsch, alles im Griff zu haben. Jede Art, auch von gesunder, Risikobereitschaft wird von ihnen als Leichtsinn angeprangert. Flexibel auf neue Gegebenheiten zu reagieren und sich auf andere zu verlassen, fällt ihnen schwer. Angst haben sie vor Kontrollverlust und Fehlentscheidungen und eine Scheu vor Risiken.

 

Wenn du dieses Gedankenmuster lebst, dann entspricht dein typisches Verhalten diesem Sicherheitsbedürfnis. Du planst sehr genau, sammelst viele Informationen, triffst schwer Entscheidungen, prüfst und kontrollierst, delegierst nicht und gibst nichts aus der Hand.

 

Stressquellen sind plötzliche Veränderungen, Überraschungen, unplanbare Abläufe, aber auch Zeitdruck.

 

Soll das Gedankenmuster bearbeitet und transformiert werden, geht es darum, Unsicherheit zu tolerieren und sich erlauben, Risiken

einzugehen. Einmal nicht in allen Einzelheiten vorab zu planen oder andere weniger zu kontrollieren und ihnen stattdessen mehr zu vertrauen, können Schritte in diese Richtung sein.

 

Folgende Gedanken können dir dabei helfen:

  • Ich akzeptiere, was ich nicht ändern kann.
  • Ich kann/muss nicht alles kontrollieren/planen.
  • Risiko/Unsicherheit gehört dazu.
  • Ich kann/darf mich auf andere verlassen.
  • Ich habe Vertrauen.
  • Störungen sind Teil des Jobs/des Plans.
  • Ich bleibe gelassen, auch wenn ich nicht weiß, was kommt.
  • No risk, no fun!

In diesem Sinne wünsche ich dir viele Situationen, in denen du üben kannst, dem anderen mehr zu vertrauen und weniger alles selber im Griff haben zu müssen.

 

Herzlichst,

deine Cornelia Pessenlehner

Kommentar schreiben

Kommentare: 0