· 

Gesunde Ernährung durch tägliche Minifastenzeiten

Ein weiterer Tipp zur zweiten Säule unserer Gesundheit, der gesunden Ernährung, dreht sich um Minifastenzeiten bzw. wie du deinem Körper beim täglichen Aufräumen (entgiften, entschlacken oder wie auch immer du es nennen willst) helfen kannst und warum dir das sooo gut tun wird!

 

Gehen wir – wieder einmal – zurück in die gute alte Steinzeit, als wir weniger zu essen hatten und uns mehr bewegen mussten. Da gab es oft Zeiten des Mangels und unser Körper ist es seit jeher gewohnt, damit umzugehen. Heute ist es anders schwierig für uns: überall lockt das Essen – die köstliche übriggebliebene Nachspeise vom Mittagessen verführt uns am Nachmittag, die süße Lade Zuhause oder im Büro lockt uns bei Stress zu unbedachten Zwischenmahlzeiten, ist uns fad, strolchen wir mal schnell beim Kühlschrank vorbei, viel zu spät am Abend treffen wir uns mit Freunden zu einem gemeinsamen Abendessen und weil es so nett und gemütlich ist, essen wir auch zu viel... Ist es bei euch auch so?

 

Das alles ist für die meisten von uns ganz normaler Alltag. Der Nachteil dabei ist, dass unser Körper nicht dazukommt, zwischendurch „aufzuräumen“. Warum ist dieses Aufräumen aber so wichtig? Was passiert da?

 

Wenn wir einige Stunden lang nichts essen,

  • schüttet die Leber keine Glukose mehr ins Blut aus, sondern kann stattdessen Zellschäden beheben.
  • Gleichzeitig schüttet sie Enzyme aus, die gespeichertes Fett und Cholesterin abbauen.
  • Im Körper finden sich dann weniger Entzündungsherde,
  • der Blutzucker wird besser reguliert,
  • es befindet sich kein Insulin mehr im Blut,
  • nur dann können wir abnehmen.
  • Das Immunsystem wird leistungsfähiger,
  • wir spüren unser Hungergefühl wieder besser.
  • Es kann sein, dass du besser schläfst,
  • dein Stoffwechsel besser funktioniert,
  • deine Haut rein und klar wird.
  • Außerdem gibt auch schon Studien zu Alzheimer Patienten, die zeigen, dass durch zwölfstündiges Fasten Alzheimer im Frühstadium rückgängig gemacht werden kann.

 Wie lange sollen diese Esspausen sein, damit alle diese positiven Effekte auftreten können?

 

Ich möchte hier auch das ayurvedische Wissen zur Beantwortung verwenden. Da werden grundsätzlich Pausen von 4 - 6 Stunden zwischen den Mahlzeiten empfohlen. Durch Zwischenmahlzeiten und die ständige Beanspruchung von Agni, unserem Verdauungsfeuer, werden Schlacken (Ama) gebildet, die der Grund für viele verschiedene Krankheiten sein können.

 

Gut ist es natürlich immer, wenn du deine Konstitution kennst:

 

Vata fastet nicht gerne und für Vata-Typen ist es auch nicht gut verträglich, zu lange zu fasten. Die kleinen Minifastenzeiten sind allerdings auch für Vata gut machbar. Was ist optimal? Die Variante 12:12 passt gut für Vata, d.h. du isst deine 3 Mahlzeiten innerhalb von 12 Stunden und dann 12 Stunden nichts. Z.B. frühstückst du um 7, isst dein Mittagessen um 13 Uhr, dein Abendessen um 19 Uhr und dann nichts mehr. Oder du lässt mal dein Abendessen ausfallen, aber grundsätzlich tut Vata Regelmäßigkeit gut, daher ist das nicht die optimale Konstitution fürs Fasten oder Minifasten.

 

Pitta kann gut fasten. Sie haben allerdings großen Appetit und sehr regelmäßig Hunger, daher können fastende Pittas gereizt und aggressiv werden und sind da manchmal kein angenehmer Zeitgenosse. Wenn sie allerdings im Kopf einen Schalter umlegen und wissen, dass ihnen Fasten oder zumindest Minifastenzeiten eine Zeit lang gut tun, weil sie zu viel essen oder zu unregelmäßig alles Mögliche in sich hineinessen, dann sind sie sehr diszipliniert und können sich gut an ihre Vorsätze halten. Optimal ist für Pittas bei den Minifastenzeiten die Variante 14:10 oder 16:8, d.h. 14 Stunden fasten und innerhalb von 10 Stunden 2 Mahlzeiten einnehmen. Das bedeutet konkret, sie können sich entscheiden, ob sie das Frühstück oder das Abendessen ausfallen lassen, wobei ich den Entfall des Abendessens empfehle.

 

Für Kapha-Typen ist das Fasten am wichtigsten und sie können das auch gut. Sie können längere Zeit ohne Essen auskommen und genießen das körperlich und mental. Kaphas sind Genussmenschen und erwischen oft zu viel des Guten. Daher tun ihnen regelmäßige Fastentage oder tägliche Minifastenzeiten richtig gut. Sie können die Variante 18:6 ausprobieren, also 2 Mahlzeiten mit 6 Stunden Abstand, danach 18 Stunden Pause. Sie werden erfrischt und erneuert gut gelaunt zu ihrem nächsten Essen schreiten.

 

Am leichtesten wird es für alle Konstitutionen sein, das Abendessen wegzulassen oder es zumindest mal früher als gewohnt einzunehmen. Probiere es mal aus, um 18 Uhr Abend zu essen und dann um 22 Uhr schlafen zu gehen. Du wirst erfrischter, ausgeruhter und fitter aufstehen.

 

Wer sollte nicht mal Minifastenzeiten einlegen?

Menschen mit Untergewicht oder Essstörung und Schwangere sollten generell nicht fasten.

 

Wie kannst du dir helfen, wenn dir der Verzicht auf Zwischenmahlzeiten schwer fällt?

  • Trinke zwischendurch Kräutertee oder Wasser. Sei vorsichtig mit Koffein, damit dein Schlaf nicht drunter leidet.
  • Versuche andere Familienmitglieder oder Arbeitskolleg*innen miteinzubeziehen – gemeinsam geht es leichter.
  • Lass dich nicht entmutigen, wenn es mal nicht klappt. Morgen fällt es dir bestimmt wieder leichter.

Was kannst du noch tun?

 

Wenn du dich an die Minifastenzeiten gewöhnt hast, kannst du auch mal eine kleine Detox-Kur für Zuhause ausprobieren. Sie wird dir sicherlich gut tun!

 

Probierst du eine Woche lang das zu dir passende Intervall einer Minifastenzeit aus? Ich lege es dir ans Herz und freue mich auf dein Feedback.

 

Alles Liebe,

deine Cornelia Pessenlehner

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Hedwig Reuer (Freitag, 17 Juli 2020 21:30)

    Danke Cornelia für deine Aufstellung
    Bin motiviert wieder auf 18:6 zu machen��