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Burnout Rad Alarm-Phase (1-4)

In den ersten grünen schleichenden Phasen eines Burnout Prozesses kommt es zu einer Verschiebung des Gleichgewichts im Leben. In diesen Phasen ist es noch recht einfach möglich, wieder umzukehren.

 

Was passiert aber jetzt genau in diesen Phasen und warum sind diese schon erste Anzeichen auf dem Weg in ein Burnout?

 

Stufe 1. Idealismus und der Drang, sich beweisen zu wollen

 

Ein starker Enthusiasmus, große Ziele und Ideale führen zu dem Wunsch, sich unbedingt beweisen zu wollen. Das kann nur zu Druck führen, um keine Erwartungen zu enttäuschen. Außerdem führt es zu übertriebenem Ehrgeiz, Konkurrenzdenken und –kampf. Das kann auch im Privatleben erlebt werden, um z.B. die „perfekte Hausfrau“ zu sein und mindestens so viele köstliche Marmeladen wie die Nachbarin einzukochen oder immer ein blitzsauberes Haus zu haben.

Stufe 2. Verstärkter Einsatz

 

Der Druck, sich selbst und anderen zu genügen und zu beweisen, wird größer – genauso wie die Anstrengung, um damit zurecht zu kommen. Erholungsphasen werden kürzer und schwieriger. Müdigkeit schleicht sich ein, erste Erschöpfungsgefühle. Allerdings gewöhnst du dich an das Gefühl und erhöhst den Druck und die Erwartungen an dich selbst. Pausen gehen sich tagsüber immer weniger aus, am Abend wird es manchmal länger. Erste Einschlafstörungen kommen vor, da die Probleme des Tages noch gewälzt werden. Auch zu Durchschlafstörungen kommt es aufgrund eines kreisenden Gedankenkarussells. Diese gehen an die Substanz, unser Körper kann nicht mehr so gut regenerieren wie früher.

 

Stufe 3. Subtile Vernachlässigung eigener Bedürfnisse

 

Schon in dieser Phase werden Pausen vergessen und Entspannung wird abgeschrieben. Ständige Erreichbarkeit scheint nötig zu sein. Abschalten und entspannen sind nicht drin. Einschlafen geht nur schwierig und durchschlafen immer seltener. Auch im Privatleben kommt es bereits in der dritten Phase zu Spannungen: der Partner ist unzufrieden mit den langen Abwesenheiten. Die Arbeit wächst dir langsam über den Kopf, du versuchst die Situation durch erhöhten Einsatz im Griff zu behalten. Grenzen wollen nicht wahrgenommen werden und werden verschoben. Müdigkeit nimmt zu. Auch der Appetit wird weniger. Kopfschmerzen können zunehmen, vermehrt meldet der Körper durch Erkältungen und div. Schwächen seinen Erholungsbedarf. Auch Verstopfung kann ein Dauerzustand werden, genauso wie regelmäßige Schweißausbrüche.

 

Phase 4. Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen

 

Um alle Kräfte für die Arbeit zu bewahren, nimmt die Begeisterung für Familie und Freunde immer mehr ab. Zu Hause willst du deine Ruhe. Der Druck in der Firma ist angestiegen, du wirst mürrisch und kannst Kritik nicht mehr vertragen. Ein Teufelskreis beginnt, aus dem der Ausstieg immer schwieriger erscheint. Du fühlst dich erschöpft und matt und brauchst abends Schlaftabletten und am Morgen Vitamin- und Aufputschmittel. So scheint es ganz gut weiter zu gehen.

 

Noch ist eine Umkehr möglich! Was kannst du tun?

 

  • Verzichte nicht auf Pausen!
  • Lerne Entspannungstechniken, z.B. Progressive Muskelrelaxation oder autogenes Training.
  • Bewege dich regelmäßig, um die Stresshormone in deinem Körper abzubauen. Das geht nur mit Bewegung!
  • Pflege deine Familienbande und Freundschaften!
  • Trenne klar Arbeits- und Freizeit und sei in deiner Freizeit nicht erreichbar über Handy, Laptop etc.

 

Schon die ersten 4 Stufen klingen einigermaßen unangenehm für die Betroffenen und ihre Familien, sind aber sehr, sehr verbreitet. In meinen nächsten Blogs schildere ich euch Stufe 5 – 8 und wünsche euch und/oder euren betroffenen Kollegen/Freunden/Familienmitgliedern eine rechtzeitige Umkehr!

 

Herzlichst,

deine Cornelia Pessenlehner

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